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Schweizer Fernsehen
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Musik
Martin Hennig
Joachim von Mengershausen
Peter Keller
Lotti Leuenberger
Willy Saxer, Werner Hegglin
Markus Kutter, nach einer Idee von André Ratti
Urs Odermatt, Michel Bodmer
Urs Odermatt
Rainer Klausmann, Valentin Bregy
Liselotte Staub
Reinhard Schatzmann
Claudius Kelterborn, René Futter
Andreas Hagen, Daniel Frey, Sepp von Arx
Urs Wymann, Jan A. Risch, Franz Baumgartner
Stefan Giannini
Benjamin Lehmann
Rolf Engler, Roland Utzinger
Samuel Siegrist, Thomas Aufschläger, Karin Giezendanner
Greta Roderer, Katrin Kleboth
Brigitte Schmid, Caterina Tosin
Dominique Beinroth
Patricia Wagner
Christoph Marthaler
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„Ich heiße André Ratti, ich bin 50, homosexuell, und ich habe Aids“, erklärte der Fernsehjournalist am 2.Juli 1985 auf einer Pressekonferenz der neugegründeten Aids-Hilfe Schweiz und sorgte damit landesweit für Aufsehen. Ratti, populär als Moderator der Sendung „Menschen Technik Wissenschaft“, war der erste Schweizer Prominente, der der tabuisierten Krankheit ein Gesicht gab, dreiundzwanzig Tage, bevor der Hollywoodstar Rock Hudson seine Diagnose öffentlich machte. 1986 erlag er, inzwischen erblindet, einer Lungenentzündung. Zwei Jahre zuvor hatte er eine Filmidee skizziert, die auf den Basler Totentanz zurückgreift; nach Rattis Tod nahm Markus Kutter diese Idee auf und verquickte sie mit dessen Schicksal zu einem Drehbuch. Der von Urs Odermatt als moderner Danse macabre in einem raffinierten Doppelspiel auf zwei Ebenen inszenierte, rund 1,4 Millionen Franken teure Fernsehfilm Der Tod zu Basel mit Musik von Christoph Marthaler, erstmals am 26.Januar 1992 ausgestrahlt, ist inhaltlich wie äußerlich stark in Basel verwurzelt: Dort sterben aus heiterem Himmel Menschen, in aller Öffentlichkeit und ohne ersichtliche Todesursache. Der Gerichtsmediziner Rüegg (Nicolas Lansky) von der Pathologie, der Kantonsarzt Zäslin (Hans-Michael Rehberg) und die Politiker sind ratlos und bekommen es mit der Angst zu tun; es wird sogar erwogen, die Fasnacht abzusagen. Nur der Arzt Jean-Jacques Zinstag (Dietmar Schönherr) erkennt, daß der Sensenmann wieder umgeht. Die episodenhaft aufbereitete Geschichte spielt auf der Ebene eines Films im Film, der vom Journalisten André (Günter Lamprecht) gedreht wird und in dem sein Lebensgefährte Harry (Ueli Jäggi) die Figur des Todes verkörpert. Gedreht wurde vom 5. Februar bis 30. März 1990 überwiegend in Basel: André wohnt in der Augustinergasse 21, nicht weit davon entfernt residieren Zinstag und sein Neffe Andreas (Stefan Walz) im Haus Münsterplatz 8, dem Domizil der Allgemeinen Lesegesellschaft. Andrés Freundin Olga (Hilde Ziegler) arbeitet wie ihr Journalistenkollege Josi (Wolfram Berger) in der St.-Johanns-Vorstadt 19, der damaligen Volksdruckerei, in der die „Arbeiterzeitung“ gedruckt wurde. Zu sehen sind auch das Tramdepot am Wiesenplatz 7, der Friedhof am Hörnli an der Hörnliallee 70 in Riehen, die Münsterpfalz und die Mittlere Brücke, auf der André seinem Freund mitteilt, er werde tags darauf in die Klinik eingeliefert. Daß die Tramverbindung für die Dreharbeiten unterbrochen wurde, war eine kleine Sensation. „Das bekommt man in Basel ohne Markus Kutter nicht hin“, erinnert sich Urs Odermatt. Die Szenen in der Pathologie wurden im Fernsehstudio Leutschenbach an der Fernsehstraße 1-4 in Zürich aufgenommen, als Klinik diente das aus dem Jahr 1860 stammende Römerbad in Baden, eine einstige Dependance des bis 1944 bestehenden Grand Hôtels, die 2017 abgebrochen wurde, um Platz für die neue Therme von Mario Botta zu schaffen.
Thomas Blubacher
Basel
in: Drehort Schweiz
Zytglogge Verlag, Basel 2022
Technische Angaben
35 mm, Farbe, 1:1,66, Mono
Länge
85 Minuten
Drehzeit
5. Februar 1990 – 30. März 1990
Drehort
Basel, Baden, Zürich (Fernsehstudio)
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Die Außenaufnahmen wurden natürlich in Basel gemacht. Für die Szenen aber, die in einem Spital handeln, suchte Regisseur Urs Odermatt ganz besondere Räume, die keinesfalls die sterile Funktionalität moderner Krankenhäuser ausstrahlen sollten. Der Innerschweizer wurde fündig – in Baden, im alten Römerbad vom Hotel Verenahof. Im März 1990 wurde hier an der Limmat gedreht.
Römerbad als Filmkulisse
Badener Tagblatt, 25. Januar 1992